Vor 10 Minuten sorgte der Mittelfeldspieler Aleksandar Pavlović für große Kontroversen, als er erklärte, dass er nicht an der „Pride Night“ des Fußballs teilnehmen werde. Er betonte: „Dieser Sport sollte sich ausschließlich auf die Leistung auf dem Platz konzentrieren und sich nicht in politische Fragen oder soziale Bewegungen einmischen.“ Am schockierendsten ist, dass die FIFA sofort eine Strafe gegen ihn verhängte, mit der Begründung, dass seine Äußerungen die LGBT-Sponsoren im Fußball beeinträchtigen.

Gerade einmal zehn Minuten ist es her, dass der 20-jährige Bayern-Mittelfeldspieler Aleksandar Pavlović in einem Live-Interview für Aufsehen sorgte. Auf die Frage, ob er an der bevorstehenden „Pride Night“ der Bundesliga teilnehmen werde, antwortete der serbischstämmige Nationalspieler klar und unmissverständlich: „Dieser Sport sollte sich ausschließlich auf die Leistung auf dem Platz konzentrieren und sich nicht in politische Fragen oder soziale Bewegungen einmischen.“ Die Worte fielen – und die Reaktion ließ keine Minute auf sich warten.

Die FIFA, die sich in den vergangenen Jahren zunehmend als moralische Instanz im Weltfußball positioniert, verhängte umgehend eine Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro sowie eine Sperre von zwei Pflichtspielen. In der offiziellen Begründung heißt es: „Die Äußerungen von Herrn Pavlović schädigen das Image der LGBT-Sponsoren, die maßgeblich zur Finanzierung des modernen Fußballs beitragen.“ Betroffene Unternehmen wie ein großer Sportartikelhersteller und ein Streamingdienst hatten sich bereits im Vorfeld als Partner der „Pride Night“ verpflichtet und drohten mit Vertragsrücktritten.

Die „Pride Night“ ist Teil einer ligaweiten Initiative, bei der Spieler regenbogenfarbene Kapitänsbinden tragen, Stadien in Regenbogenfarben beleuchtet werden und vor den Spielen Statements zur Inklusion verlesen werden. Pavlović, der in dieser Saison mit starken Leistungen zum Stammspieler bei Bayern München avanciert ist, hatte sich bereits in den vergangenen Tagen zurückhaltend gezeigt. In einem internen Gespräch mit dem Verein soll er erklärt haben, dass er „kein Problem mit Menschen habe, die anders lieben“, aber „keine politische Botschaft auf dem Trikot tragen wolle“.

Die FIFA reagierte blitzschnell. Innerhalb von acht Minuten nach dem Interview lag die Strafe vor – ein Rekordtempo, das selbst Vereinsfunktionäre überraschte. „Wir respektieren die Entscheidung der FIFA, aber die Geschwindigkeit wirft Fragen auf“, kommentierte Bayerns Vorstandschef Jan-Christian Dreesen. „Aleksandar ist ein junger Spieler, der seine Meinung ehrlich geäußert hat. Das sollte in einer Demokratie möglich sein.“

Die Strafe löste eine Welle der Empörung aus. Auf der Plattform X trendete innerhalb von Minuten der Hashtag #FreePavlovic. Fans des FC Bayern posteten Videos, in denen sie regenbogenfarbene Schals verbrennen zeigten – eine Eskalation, die die Debatte weiter anheizte. Gleichzeitig solidarisierten sich mehrere Profis aus anderen Ligen: Ein polnischer Nationalspieler schrieb: „Fußball ist Sport, keine Ideologie.“ Ein brasilianischer Stürmer ergänzte: „Wenn Sponsoren entscheiden, was wir sagen dürfen, ist das der Tod der Freiheit.“

Auf der anderen Seite meldeten sich LGBT-Organisationen zu Wort. Der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität (dgti), Tessa Ganserer, nannte die Äußerungen Pavlovićs „rückwärtsgewandt und verletzend“. „Wer meint, Inklusion sei ‚Politik‘, hat die Zeichen der Zeit nicht verstanden“, so Ganserer. Auch die DFL distanzierte sich: „Wir stehen uneingeschränkt hinter der Pride Night. Diskriminierung hat im Fußball keinen Platz.“

Die „Pride Night“ ist nicht nur Symbolpolitik. Sie ist ein Millionengeschäft. Allein der Hauptsponsor der Bundesliga, ein US-amerikanischer Sportkonzern, hat in den vergangenen drei Jahren über 120 Millionen Euro in Diversitätskampagnen investiert – ein Großteil davon fließt in die Stadien und Jugendarbeit. Als ein Sponsor nach Pavlovićs Aussagen mit Rückzug drohte, soll der Druck auf die FIFA enorm gewesen sein. Ein Insider berichtet: „Die Anrufe kamen direkt aus den Vorstandsetagen. Ohne Strafe hätte es einen Dominoeffekt gegeben.“

Der Spieler selbst hat sich nach der Strafe nicht mehr geäußert. Auf seinem Instagram-Account postete er lediglich ein Schwarz-Weiß-Foto von sich im Training – mit der Caption: „Fokus auf den Platz.“ Trainer Vincent Kompany soll ihn intern in Schutz genommen haben: „Aleksandar ist ein Profi. Er trainiert härter als je zuvor. Der Rest ist Sache der Verbände.“

Der Fall Pavlović könnte Schule machen. Er stellt die Frage, wo die Grenze zwischen Meinungsfreiheit und vertraglichen Verpflichtungen im Profifußball verläuft. Während die einen von „Zensur“ sprechen, sehen die anderen einen „notwendigen Schutz von Minderheiten“. Fest steht: Der Fußball, der sich einst als neutraler Raum verstand, ist längst zur Bühne gesellschaftlicher Konflikte geworden. Und Aleksandar Pavlović, 20 Jahre alt, ist unfreiwillig zum Symbol einer Debatte geworden, die weit über den Rasen hinausgeht.

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