München, 7. September 2025 – In einer beispiellosen Pressekonferenz hat Vincent Kompany, Trainer des FC Bayern München, die Fußballwelt erschüttert, indem er die aktuelle Krise des Vereins offenlegte und Präsident Herbert Hainer scharf kritisierte. Der Belgier sprach von „katastrophalen Entscheidungen“, die den Rekordmeister in ein „Chaos“ gestürzt hätten, und stellte damit die Führung des Klubs öffentlich infrage.

„Die Lage ist ernster, als viele glauben“, begann Kompany seine Ausführungen nach dem enttäuschenden 2:2-Unentschieden gegen den VfL Wolfsburg. „Wir haben in den letzten Jahren strategische Fehler gemacht, die uns jetzt einholen. Die Verantwortung liegt bei denen, die diese Entscheidungen getroffen haben.“ Ohne Hainer direkt zu nennen, war klar, dass seine Kritik an die Vereinsspitze gerichtet war. Insbesondere die Transferpolitik und die mangelnde Integration von Nachwuchsspielern standen im Fokus seiner Anklage.

Kompany wies darauf hin, dass der Verein trotz hoher Investitionen in Spieler wie Luis Díaz (75 Millionen Euro) und João Palhinha (51 Millionen Euro) keine klare Linie verfolge. „Wir kaufen teure Stars, aber unsere Talente wie Lennart Karl oder Jonah Kusi-Asare bekommen kaum Chancen. Das ist ein strukturelles Problem“, so der Trainer. Diese Kritik deckt sich mit den Vorwürfen von Bayern-Legende Lothar Matthäus, der bereits die Nachwuchsförderung unter Kompany bemängelt hatte.

Hainer, der seit 2019 Präsident des FC Bayern ist, steht unter Druck. Trotz eines Rekordumsatzes von über einer Milliarde Euro, den er auf der Jahreshauptversammlung 2024 verkündete, wird ihm vorgeworfen, die sportliche Ausrichtung vernachlässigt zu haben. Die Entlassung von Oliver Kahn und Hasan Salihamidžić 2023 sowie die umstrittene Trainersuche, die erst nach mehreren Absagen bei Kompany endete, gelten als Beispiele für Fehlentscheidungen.

Die Reaktionen in Europa sind gewaltig. Während einige Experten Kompanys Mut loben, sehen andere in seiner Attacke einen Bruch mit der Vereinskultur. „Das ist ein Tabubruch. So spricht man nicht über den Präsidenten des FC Bayern“, kommentierte Sky-Experte Didi Hamann. Auf X kursieren ähnliche Ansichten, wobei einige Fans Kompanys Offenheit feiern: „Endlich sagt jemand die Wahrheit!“ (@spielertrainer_).

Die kommenden Wochen werden entscheidend sein. Mit dem Spiel gegen RB Leipzig am 22. August und der anstehenden Champions-League-Partie steht Kompany unter Beobachtung. Ob seine Kritik die Mannschaft mobilisiert oder weiter spaltet, bleibt abzuwarten. Eines ist sicher: Der FC Bayern steht an einem Wendepunkt.